Im Evangelischen Stadtjugendpfarramt Frankfurt am Main und der Sankt Petersgemeinde
entstand 1997 die Idee zu einer Jugend-Kultur-Kirche - einer Kirche, die speziell die Bedürfnisse
der Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren deckt. Dazu war ein Umbau des Kirchengebäudes
nötig, um dem speziellen Raumbedarf der Jugend-Kultur-Kirche und der Kirchengemeinde
gerecht zu werden. Extrem unterschiedliche Nutzungen in ein und demselben Raum erfordern ein
hohes Maß an Flexibilität und Variabilität. Die Alltagsfunktionen werden nun im Seitenschiff
gestapelt und haben sowohl visuellen Bezug nach außen als auch zum Kirchenraum. Dazu haben
wir das 1944 zerstörte Seitenschiff und den langen Zentralraum wieder hergestellt. Das
Hauptschiff bildet den zentralen Veranstaltungsort, im Seitenschiff befinden sich die Räume für
die Lounge (Erdgeschoss), die Verwaltung (1. OG) und die Seminarräume (2. OG). Der
Sakralraum wurde über der teilweise zurückgebauten Südgalerie realisiert. Diese klassische
Raumanordnung bringt atmosphärisch den Raum zurück, der vor der Zerstörung im 2. Weltkrieg
die Kirche bestimmt hat. Das Kirchenschiff dient nun mit ca. 450 Sitzplätzen bzw. 900
Stehplätzen zur Durchführung von Großveranstaltungen - vorrangig für Jugendliche - und bietet
dazu alle notwendigen technischen Voraussetzungen. Seitenschiff und Hauptschiff sind durch eine
große Lichtwand aus bedrucktem Glas miteinander verbunden bzw. voneinander getrennt, da ihre
Transparenz bis zur Opazität verändert werden kann. Die Lichtwand kann sowohl von vorne über
Beamerprojektionen, Farbspots und Gobos (Schablonen, die mittels Spots ein Muster in den
Raum projizieren) als auch von hinten über Beleuchtung des gesamten Farbspektrums bespielt
werden und ermöglicht so unterschiedliche Raumatmosphären. Außen blieb die Kirche fast
unverändert. Alle notwendigen Eingriffe wurden auf ein Minimum reduziert, aber in zeitgemäßem
Material ausgeführt. Christoph Mohr, Hauptkonservator vom Landesamt für Denkmalpflege,
sagte, es entstehe ein „Gesamtkunstwerk der Jetztzeit“, das dazu beitrage, das Stadtviertel zu
beleben.