Ursprünglich sollte auf einem Grundstück im hinteren Bereich des Geländes eine einfache
Holzhalle eines Systemherstellers errichtet werden. Nachdem dieses Grundstück aber nicht mehr
zur Disposition stand, wurde die Baugenehmigung für den neuen Standort im Eingangsbereich
des denkmalgeschützten Ensembles abgelehnt. Wir wurden mit einer Studie zur Machbarkeit
beauftragt, in der wir die Denkmalpflege überzeugen konnten, dass unsere Umsetzung dem Ort
gerecht werden würde. Statt Halle sollte nun nur eine Überdachung, ein Blätterdach, ein schönes
Nichts entstehen – der Reiterhimmel. Die umliegende Bebauung, schützenswerter dichter
Baumbestand, Abstandsflächen und Brandschutz formten unseren Entwurf. Der Platz mit den
Abmessungen 40 x 20 m sollte bestmöglich überdeckt werden. Die Bäume und deren Kronen,
Stammneigungen und Wurzelbereiche sowie die übergreifenden Abstandsflächen führten zu einer
Lösung, die genau da noch baut, wo es möglich ist. Es gab überhaupt nur sechs Punkte an denen
Fundamente zwischen den Bäumen möglich waren. Die überspannte Fläche von ca. 800 m² stellt
bei diesen reduzierten Tragpunkten eine Herausforderung an Konstruktion und Material dar. Zum
Einsatz kommt nun eine Stahlkonstruktion: Ein umlaufender Kastenträger auf sechs
Rundstützpunkten trägt die Sekundärkonstruktion aus Walzprofilen. Die Stützen wurden lediglich
aus architektonischen Gründen, um die Stämme der umliegenden Bäume zu interpretieren, als V-
Stützen ausgebildet. Die Sekundärkonstruktion ist als gereihte HP-Fläche ausgebildet.
Wechselseitige Hoch- und Tiefpunkte, sowie der Einsatz von grünem Plexiglas unterstützen den
Gedanken des Blätterdaches.