Ein Neubau von M1, 8-9 in rückwärtiger Lage hat keine Chance, mit primären Maßnahmen dem
Kirchenblock ein Gesicht zu verleihen. Dem durch einzelnen Häuser additiv gebildeten Block eine
Gesamtgestalt zu geben, gelingt nicht durch Verbesserung eines einzelnen Hauses oder
Verschönerungsmaßnahmen im Bestand, sondern nur durch eine hausübergreifende
Baumaßnahme: erst sie ist zeichenhaft wirksam und strahlt jene Anmutung aus, die den
profanen Block zum Kirchenblock macht. Respekt vor Altem – nicht im denkmalpflegerischen,
sondern im übertragenen Sinn – wird durch weitgehenden Erhalt von M1, 8-9 demonstriert. Der
pragmatische Aspekt (Kosten für Abriss und Neubau) erscheint nebensächlich im Vergleich zur
Geste des Umgangs mit dem Bestand und kann auf alle übrigen Gebäude des Kirchenblocks
übertragen werden. Die Öffnungen zum Blockinnern sind verschieden: breit und hoch an der
Stelle des vorgesehenen Neubaus, zur belebten und lauteren Kurpfalzstraße nur eingeschossig.
Lärm und Hektik des Alltags werden außen vorgelassen: Der Innenhof präsentiert sich als
hölzernes „Schmuckkästchen“, auf den menschlichen Maßstab herunter gebrochen und ohne
große Schwellenängste.