Das Büro- und Tagungshaus Don Bosco gibt sich Am Fort Gonsenheim einerseits sehr
selbstbewusst durch die markante Eckausbildung, andererseits fügt es sich in das städtebauliche
Umfeld mittels der geneigten Dächer ein. Diese scheinbaren Widersprüche bilden ein
Spannungsfeld, das sich durch viele Bereiche unseres Entwurfsansatzes zieht. Die städtebauliche
Unverwechselbarkeit setzt sich in der gewählten Gebäudetypologie fort. Das Bischöfliche
Jugendamt ist kein klassisches Bürohaus, sondern nimmt sich »bauliche Anleihen« aus
traditionellen kirchlichen Bauten: Erinnerungen an Kreuzgangmotive sind durchaus gewollt,
erfahren jedoch eine zeitgemäße Interpretation, welche die Funktion des Hauses unterstützen.
Die Anordnung aller Büroräume auf einem einzigen Geschoss erhöht die Kommunikation
untereinander wesentlich. Außerdem schlagen wir die Ausbildung der Büroräume als Kombibüros
vor und ordnen alle büronahen Sonderflächen vor den Zimmern an, die einen weiteren Beitrag
zum formellen und informellen Kommunizieren leisten. Ausgangsbasis der Hoffassade sind die
sehr schönen Glasfenster der Kapelle. Scherenschnitthaft (CNC-Fräse) wird das Muster in das
Holz (z.B. Eiche) gefräst und ergibt durch seine modulare Wiederholung eine Fassade, die sich
öffnen oder verschließen kann, als Sonnenschutz oder als Sichtschutz wirkt, aber auch eine
neuzeitliche klösterliche Stimmung vermitteln kann.